Bitcoin hat in den vergangen Tagen auf fast 30.000 Dollar zugelegt. Top-Analysten trauen dem Braten aber nicht so recht und befürchten einen Crash.
Es geht mal wieder rund in der Bitcoin-Welt. Folgt auf einen schönen Anstieg ein schlimmer Crash?
Foto: Panthermedia.net/Dusan Zidar
Bitcoin (BTC) stellt in den letzten Tagen erneut seine Volatilität unter Beweis: Nach dem bullishen Vorstoß auf 29.388 Dollar aufgrund einer Falschmeldung konnte das Asset bislang zwar einen tieferen Rückgang vermeiden. Analysten sehen nun aber zahlreiche bearishe Signale, Prognosen warnen vor einer neuer Korrektur – mitunter um bis zu 50%. Was sollten Anleger jetzt wissen?
Wie hoch wird der Bitcoin 2023 steigen?
+7,18% auf Monatsbasis, +5,62% innerhalb der letzten Woche, +1,13% seit gestern – Bitcoin (BTC), so scheint es, hat gerade eine gute Zeit. Während sich viele digitale Assets unter Druck sehen, demonstriert die Kryptowährung Nummer 1 Stärke und erreicht neue Monatshöchststände. Aktuell tradet BTC bei 28.608 Dollar (Daten von Coinmarketcap.com) – Preise, die der Coin zuletzt Mitte August gesehen hat. Grund für den plötzlichen Kurssprung: die Falschmeldung, der Bitcoin-Spot-ETF von BlackRock sei zugelassen worden. Branchenpublikation Cointelegraph hatte ursprünglich berichtet, Nachrichtenagentur Reuters zog umgehend nach – und verlieh der Geschichte damit Glaubwürdigkeit.
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Ein Bitcoin-Spot-ETF von BlackRock, dem weltgrößten Vermögensverwalter, und das noch kurz vor dem Halving 2024 – da sahen zahlreiche Anleger wohl eine Kurs-Explosion kommen und stiegen in freudiger Erwartung ein. Die Folge: ein Bitcoin-Pump auf beinahe 30.000 Dollar. Zwar war die Fake-News schnell als solche entlarvt – der Bitcoin-Kurs hält aber dennoch wacker an seinen seitdem entstandenen Gewinnen fest.
Viele fragen sich: Geht da noch mehr? Kann BTC das Momentum ausbauen und weiter steigen? Beginnt jetzt bereits der Halving-Bull-Run? Es gilt: abwarten. Bitcoin ist innerhalb kürzester Zeit sehr hoch gestiegen – und das in einem bearishen Marktumfeld, ohne triftigen Grund. Von hier aus zu neuen Höchstständen – das sei aufgrund des starken Widerstands zweifelhaft, schreibt beispielsweise der pseudonyme Chart-Analyst „Bluntz_Capital“ seinen mehr als 225.000 X-Followern (ehemals Twitter). Auch Top-Analyst Benjamin Cowen äußert sich wenig optimistisch über die jüngste Entwicklung.
Das Bitcoin-Halving 2024 hält er zwar für einen bullishen Katalysator – entsprechende Kurs-Sprünge erwartet der Chart-Experte aber erst mit deutlicher Verzögerung. Im Vorfeld zur sogenannten Halbierung rechnet er vielmehr mit einem Absturz. Cowen zufolge kommt es nun wie bei jedem Halving: Alle reden darüber, rechnen mit einer Kurs-Explosion – und sind dann überrascht, wenn sich Bitcoin stattdessen im Preis halbiert. Aber: Wie wahrscheinlich ist das? Ein 50%-Crash brächte Bitcoin auf 14.300 Dollar. Was spricht dafür?
Kann der Bitcoin wertlos werden?
Der Ingenieur erläutert: Auch im letzten Zyklus sei es vor dem Halving zu einem 50%-Crash gekommen – erst danach habe der Bullenmarkt begonnen. Diesmal könne es genauso kommen, warnt Cowen. Der Grund: Die Märkte trocknen aus, es gibt kaum noch Liquidität. Zwar verzeichnen digitale Anlageprodukte die dritte Woche in Folge Zuflüsse von insgesamt 15 Millionen Dollar – das Trading-Volumen liegt allerdings immer noch 27% unter dem Jahresdurchschnitt, wie Daten des Krypto-Vermögensverwalters CoinShares zeigen.
Die Kaufkraft bei Altcoins sinkt, Assets wie Tezos (XTZ), Litecoin (LTC) und Chainlink (LINK) erleben Rekord-Abflüsse. Größter Verlierer: Ethereum (ETH) – trotz der Einführung eines Futures-basierten ETFs. „In der letzten Woche gab es Abflüsse von 7,5 Millionen US-Dollar, die einen Großteil der Zuflüsse der vorherigen Woche ausglichen“, analysiert James Butterfill, Head of Research von CoinShares.
Eine Flaute, die auf „fortwährende Unsicherheiten bezüglich der Protokollgestaltung hinweisen“ könnte. Gleichzeitig befindet sich die Marktkapitalisierung mit 1,03 Billionen Dollar auf dem gleichen Stand wie im August 2022. Cowens Fazit: „Ich denke, dass sich das irgendwann auf Bitcoin auswirkt.“ Gut möglich also, dass sich für überzeugte Bitcoin-Anleger bald attraktive Kaufgelegenheiten ergeben.
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Jannis Grunewald ist Autor mit Fokus auf Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum. Er schreibt News, Analysen und Prognosen über digitale Assets und beschäftigt sich mit den Entwicklungen der Branche. Außerdem schreibt er über Technik und Innovationen.
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Author: Sarah Carr
Last Updated: 1703025842
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